Was ist Osteopathie?

02.04.2015

Bettina Mertens

Leistungen

Osteopathie ist ein naturheilkundliches, medizinisches Konzept, das auf fundierten Kenntnissen der Anatomie und Physiologie des Menschen basiert. Sie untersucht und behandelt Funktionsstörungen und Schmerzzustände aller Gewebe des Körpers. Sie verzichtet auf Medikamente und ist eine mit den Händen ausgeführte Behandlungsform, deren Wurzeln in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts zurückreichen.

P89A1921Dr. Andrew Taylor Still entwickelte als Arzt nicht nur osteopathische Techniken, sondern auch eine Philosophie, in welcher der Mensch als Einheit von Körper, Geist und Seele geschaffen ist, um selbst in einer Welt traumatischer und schädlicher Einflüsse zu bestehen. Zitat: “ Die Natur strebt selbstständig danach, Gesundheit auszudrücken…und der Körper trägt alle Ding in sich, die für eine Heilung notwendig sind“.

Nach Stills Auffassung ist der Mensch vollkommen gesund, wenn alle Gewebe des Körpers frei beweglich sind und es keine Stauungen oder Blockaden in den versorgenden Gefäßen gibt. Dysfunktionen entstehen für ihn erst durch abnorme anatomische Zustände (z.B. Entzündungen oder Narben), die in Muskeln, Gelenken, Organen, Bindegeweben, Nerven oder Gefäßen zur Einschränkung der Beweglichkeit führen. Eine Einschränkung in einem Teil des Körpers bedeutet aber auch eine Einschränkung in der Ganzheit!

Warum Osteopathie für Kinder und Säuglinge?

P89A1903Die Osteopathie macht eigentlich keine Altersunterschiede! Letztendlich aber wirken sich bei Kindern zwischen Geburt und Pubertät innere und äußere Einflüsse besonders stark aus. Der Organismus macht, wie in keiner Zeit sonst, sehr große anatomische und physiologische Veränderungen durch. Bereits durch die enormen Kräfte, die in der Geburt auftreten (schon gar bei Einsatz von Zange, Saugglocke, Kaiserschnitt) können Asymmetrien und Funktionsstörungen entstehen, die im Wachstum große Folgen haben können. Atmungs- und Verdauungssystem müssen sich an die Bedingungen „an Land“ einstellen und so haben Babys manchmal Anpassungsstörungen. Sie fühlen sich unwohl oder haben gar Schmerzen. Sie haben oft Verdauungsstörungen und entwickeln sich manchmal zu so genannten Schreikindern. Die Osteopathie kann hier einen sehr wertvollen Beitrag leisten, Dysfunktionen zu beheben und die Kinder in ihrer Entwicklung zu fördern.

Was macht eine osteopathische Behandlung aus?

Das Ziel der osteopathischen Behandlung ist die Wiederherstellung des guten Gesundheitszustandes (Homöostase). Mit seinen Händen als „Werkzeuge, die hören und sehen“ geht der Osteopath zunächst auf die Suche nach der Ursache. Er erfühlt mit seinen Händen Verspannungen, Verhärtungen in den Geweben oder blockierte Gelenke. Er respektiert das Gewebe und die Anatomie ganz und korrigiert mit präzisen, aber sanften Techniken. Als Folge verbessern sich Bewegung und Durchblutung, die Funktion kann sich normalisieren, der Schmerz bessert sich oder er verschwindet sogar ganz, der Körper findet selber den weiteren Weg zur Normalität oder dem bestmöglichen Zustand. (Zitat Still : “Find it, fix it and leave it alone…“) Die Behandlung ist immer ganzheitlich, die Patienten werden entsprechend der osteopathischen Philosophie in allen Aspekten von Körper, Seele und Geist respektiert und auch in ihrer Lebensweise (z.B. Bewegung und Ernährung) und der psychisch-emotionalen Situation angesehen.